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Promotionskandidat:innen Ilaria Pinzo

Ilaria Pinzo ist Doktorandin in der Klassischen und Modernen Literaturwissenschaft an der Universität Heidelberg, wo sie an ihrer Dissertationsarbeit unter dem Titel „Ovid-Calvino: Sechs Interpretationsvorschläge für die Metamorphosen arbeitet. 

Das Ziel ihres Promotionsprojekts ist, die Gedankenkeime vom italienischen Schriftsteller Italo Calvino über Ovids Meisterwerk zu fundierter literaturkritischer Forschung weiterzuentwickeln.

In seinen Sechs Vorschlägen für das nächste Jahrtausend (1988) entwickelt Calvino eine Vorstellung von Literatur, die auf sechs grundlegenden Eigenschaften besteht, welche jedem großen literarischen Werk gemein sind: Leichtigkeit, Geschwindigkeit, Genauigkeit, Sichtbarkeit, Vielfältigkeit und Konsistenz (unvollendet).

Calvino folgt den Spuren einiger der einflussreichsten Autoren der Antike und der Moderne, um diese sechs Qualitäten der Literatur zu thematisieren, die, so sein Wunsch, auch in die literarischen Werke der Zukunft hineinwirken sollen.

Unter den in diesem Werk vertretenen Autoren gibt es einen, den der italienische Schriftsteller besonders schätzt und in dessen Meisterwerk all die in den Sechs Vorschlägen theorisierten Merkmale der Literatur vorhanden sind: Dieser Autor aus der Vergangenheit, der mit zukünftigen Perspektiven beladen wird, ist Ovid.

Basierend auf diesen Qualitäten der Literatur bietet Calvino brillante interpretative Einblicke in die ovidischen Metamorphosen an. Obwohl der italienische Autor nur das Vorhandensein einiger dieser Grundmerkmale in Ovids Werk konstatiert, ermöglicht seine Vision nichtsdestoweniger eine neue Perspektive, aus der man die Metamorphosen auf unerwartete, überraschende Weise betrachten kann.

Calvinos Werk soll als Kompass dienen, um sich in dem besser zu orientieren, was in Ovids Werk noch unerforscht ist, und dabei zu helfen, innovative Interpretationsschlüssel zu finden, um ein neues Verständnis des ovidischen Gedichts zu erlangen.

Ilaria